Sie liegt grösstenteils auf den Endmoränen der riesigen Skandinavien-Gletscher der letzten Eiszeit: Die Lüneburger Heide.
Und auch aus diesem Grund trägt sie Züge eines Berglandes, eines äusserst flachen, zugegeben. Doch einige Parallelen zu den alpinen Landschaften sind sehr auffällig: Hier entspringen fast ein Dutzend der wichtigsten kleineren Flüsse Norddeutschlands. Und geologische Verschiebungen haben zudem das Hervortreten ganzer, ansonsten eher unterirdischer Gebirgsteile ermöglicht, so der Salzstöcke in Lüneburg und Soltau. Aber eben auch ein oberflächliches Vorkommen von Erdöl, z.B. in Wietze.
Wer aber die Alpen kennt, dem fällt auch die Ähnlichkeit der ursprünglichen Bewirtschaftung auf: Denn erst die Weidewirtschaft, das heisst die menschlichen Eingriffe, haben das Entstehen der Heide ermöglicht. Da wechseln sich alte Hutwälder – die tatsächlich ein „sömmern“ ermöglichten – mit Erika- und Wachholder-Heiden in wasserreichen Gegenden ab. Und reetgedeckte, einzeln stehende Höfe sind zwischen weit voneinander entfernten Dörfern eingestreut. Es ist fast wie in den Alpen, nur der Baustil ist anders.
Und dann die Heideblüte. Alljährlich im September verzaubert sie die Heidelandschaft und taucht sie in in zartes Rosa-Violett.