Moderne Strukturen als Grundlage für Destinations-Konzept
Es ging um wesentlich mehr als «nur» um die Erneuerung der Hornegglibahn in Schönried: Am 29. September stellten die Initianten des Projektes, die «Bergbahnen Destination Gstaad» (BDG) und die Dorforganisation Schönried, ihre Planungen in der Mehrzweckhalle Schönried vor. Letztlich ging es dabei darum, eine ein bis zwei Generationen übergreifende Planung für den Bereich der «Destination Gstaad» herzustellen, die ein «Ganz-Jahres-Erlebnis Berg» ermöglicht.
Matthias In-Albon (Geschäftsführer der BDG) erläuterte vor weit über einhundert Zuhörern, im Zusammenwirken mit weiteren Vertretern der Initianten, in seinem Hauptvortrag den Masterplan Schönried-Saanenmöser. Danach bewegt sich die Vorplanung zu den neuen Verläufen der Bahnen am Horneggli zwischen den Punkten Schönried (Talstation), Horneggli, Hornfluh, Gfell und Saanenwald (Talstation).
Eine Kreuzung der ebenfalls neu konzipierten Sesselbahn Saanenwald-Hornfluh mit einer Gondelbahn zum Horneggli wird so in das Gelände integriert, dass relativ geringe Sichtbarkeit aber eine grössere Kapazität und moderne Ausstattung erreicht wird. Gleichzeitig soll der Speichersee Hornberg durch ein zweites, grösseres Becken wesentlich erweitert und zu einem eigenen touristischen Anziehungspunkt für den Sommer ausgebaut werden.
Ein sehr wesentlicher Punkt ist die Lösung der Verkehrsfrage in Schönried selbst. Die projektierte Parkhauslösung mit vier unterirdischen und einem in das Ortsbild gut eingepassten oberirdischen Geschoss (siehe Abbildung) funktioniert auf der Basis eines Durchfahrt-Konzeptes und schafft zusätzlich 500 Parkplätze: Schneckenförmig wird dabei der Verkehr durch die Parkflächen geleitet und bei Überfüllung an der Oberfläche wieder zum Parkieren an anderen Orten abgeführt.
Unter Einbeziehung aller Umweltaspekte, die auch die Situation an der Hornfluh einbeziehen sollen, geht es in dem Projekt «Hornegglibahn» um deutlich mehr als «nur» um Seilbahnen und Sessellifte: Es geht um eine Gestaltung der Gesamt-Destination in und um Gstaad. Schönried soll ein zentraler Einstiegspunkt für den Sommer- und Winterbetrieb der gesamten touristischen Destination Gstaad werden.
Die Ausgangslage
Geschäftsführer In-Albon betonte, dass die Seilbahn Horneggli zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich ein sicheres Beförderungsmittel darstellt. Sie habe jedoch ein hohes Betriebsausfallrisiko, da viele Komponenten der mittlerweile 37 Jahre alten Bahn nicht mehr produziert werden.
Das Wichtigste daran ist jedoch, dass eine Sanierung gar nicht mehr möglich ist: Ein tiefer Eingriff in die Technik hätte aufgrund der gültigen Seilbahn-Verordnung wesentliche Umbauten zur Folge, ohne dass damit die Leistung für die Nutzer verbessert würden, ausserdem könnten die heute geltenden Normen nicht eingehalten werden.
Zeitlicher Verlauf und Finanzierung
Der Verlauf des Projektes ist komplex: Zuerst geht es um die Umzonung bzw. Einzonung des Einstiegsportals, danach um die raumplanerische Sicherstellung des Seilbahnkorridors (Überbauungsordnung nötig).
Erst danach kann das Baugesuch, ein sogenanntes Plangenehmigungsverfahren, bei dem Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht werden. Abschliessend folgen Stellungsnahmen seitens Bund, Kanton und Gemeinde. Es kommt hinzu, dass im gesamten Planungs- und Genehmigungsverfahren viele Einzelelemente immer wieder zusammenspielen müssen, damit es weitergeht.
Matthias In-Albon schätzt, dass es bis ins Jahr 2025 gehen könnte, bis ein Baubeginn stattfinden kann. Unter der Voraussetzung, dass die BDG 40% der erst grob abschätzbaren Investitionssumme aus Cash-Flow und Bankmitteln übernehmen kann, gibt es eine Absichtserklärung, dass die restlichen 60% durch Gemeinden oder Dritte zu finanzieren sind. Genaueres später. – Der Abend endete mit positiven Reaktionen aus dem engagierten Publikum sowie einem Apéro in der Schönrieder Mehrzweckhalle.
Im einer Konzeptstudie wurde die Idee eines neuen Parkhauses in Schönried mit 500 zusätzlichen Einstellplätzen vorgestellt. Bild: Martin Natterer
Der Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad AG, Matthias In-Albon, erläuterte Konzept und zeitlichen Verlauf der Planungen für die Erneuerung der Bahnen rund um das Horneggli in Schönried.